Wir schreiben das Jahr 1988. Beim Wort „Bio“ denken die Leute nicht an Ökologie, sondern an den Fernsehmoderator Alfred Biolek. Die deutschen Tankstellen verkaufen noch verbleites Benzin, im Fernsehen taucht ein flauschiger Außerirdischer namens Alf auf, der Ohrwurm des Jahres heißt „Don’t Worry, Be Happy“, gesungen von Bobby McFerrin.
„Don’t Worry, Be Happy“ oder besser „Don’t Worry, TEA Happy“ – ein Motto, das Johannes Gutmann vor 35 Jahren häufiger im Kopf hat. Er ist 23 Jahre alt und hat gerade sein eigenes Unternehmen gegründet. Endlich selbstständig! Noch dazu mit einer Idee, die, da ist er sich sicher, in die Zukunft weist: Mit Sonnentor will er Kräuter und Gewürze zunächst von den Wiesen des Waldviertels in Niederösterreich anbieten, regional und ökologisch angebaut. Und doch gibt es Gegenwind und skeptische Stimmen. „Spinnert“ sei die Idee. Habe Gutmann sein Wirtschaftsstudium nicht schon nach wenigen Wochen abgebrochen? Und sei ihm nicht zuletzt gekündigt worden? Eben. Wie soll es da mit dem eigenen Unternehmen funktionieren, noch dazu, wenn man die Dinge komplett anders angehen will, nämlich biologisch und nachhaltig?
Eine große Familie
35 Jahre später ist klar: Es hat funktioniert. Der Gründer führt SONNENTOR bis heute als Familienunternehmen, zusammen mit seiner Frau Edith hält er 100 Prozent der Firmenanteile. Der Jahresumsatz beträgt rund 55 Millionen Euro, das Sortiment besteht mittlerweile aus rund 900 Produkten, den größten Anteil machen Tees und Gewürze aus, im Angebot sind aber auch Sirupe und Kekse sowie duftende ätherische Öle und Räuchermischungen.
Verkauft wird international, der Hauptmarkt ist Europa. Am Stammsitz in Sprögnitz in Niederösterreich sowie in den Schwesterunternehmen in Tschechien und Rumänien sind rund 550 Mitarbeitende für das Unternehmen tätig, jährlich bewerben sich 2000 Menschen bei Sonnentor, die Hälfte davon eigeninitiativ. Weltweit sind rund 1000 biologisch anbauende Landwirt:innen Teil der SONNENTOR Familie und beliefern das Unternehmen direkt mit ihren Kräutern und Gewürzen. So gestaltet sich eine sozial und ökologisch faire Lieferkette – zumal bei den Verpackungen bereits ein Anteil von 86 Prozent rückführbar in den Rohstoffkreislauf ist.

Sonne der Freiheit und des guten Lebens
Wer tiefer in die Historie des Unternehmens eintaucht, findet viele Geschichten, die zeigen, dass SONNENTOR immer eigene Wege gegangen ist. Eine besonders schöne Story handelt vom Namen und vom Logo des Unternehmens, der lachenden Sonne, die genauso für SONNENTOR steht wie die markante rote Brille des Gründers. Das Symbol der Sonne führt zurück auf das Leben im Waldviertel bis hinein ins 19. Jahrhundert. Das Land gehörte damals den Grundherren. Sie ließen die Bauernfamilien für sich schuften, verdienten mit der Ernte gutes Geld, während die arbeitende Bevölkerung in Armut lebte. Kein Wunder, dass viele Familien nach Freiheit strebten. Doch der Weg dorthin war riskant. Umso stolzer waren die Leute, wenn es ihnen gelang, sich aus der Leibeigenschaft zu befreien. Dann wollten sie ihre neu gewonnene Freiheit allen zeigen – auch um anderen Mut zu machen, ebenfalls eigene Wege zu gehen. Die freien Bauernfamilien ließen sich dafür Tore mit einer strahlenden Sonne anfertigen, als einem Symbol für Kraft und die Freude an einem neuen, guten Leben. Wohl kein besseres Symbol hätte der Andersdenker Johannes Gutmann für sein Unternehmen wählen können.
Auf dem Weg zur Netto-Null
Heute schreiben wir das Jahr 2023, SONNENTOR feiert seinen 35. Geburtstag. Begriffe wie Bio und Öko sind allgegenwärtig. Unternehmen, die diese Themen nicht ernst nehmen, verlieren den Anschluss, die Klimakrise zeigt auf, dass es zu einer nachhaltigen Wirtschaft keine Alternative gibt. Als Bio-Pionier in Familienhand besitzt SONNENTOR eine ausgezeichnete Stellung. Auch auf seinem Weg zum ambitionierten Ziel, die CO2-Emissionen langfristig auf Netto-Null zu stellen, kommt das Unternehmen gut voran. Doch neigt Johannes Gutmann nicht dazu, sich auf dem Erreichten auszuruhen. In vergangenen Jahren haben der Gründer und sein Team SONNENTOR zu einem gemeinwohlorientierten Unternehmen geformt. Faire Partnerschaften auf Augenhöhe mit allen Lieferant:innen, schonende Landwirtschaft, nachhaltige Produktion, gute Arbeitsplätze im Sinne der Mitarbeitenden: Zur Unternehmensphilosophie gehört es, das große Ganze im Blick zu haben und anders zu bleiben. Und zwar nicht erst seit heute. Sondern seit 35 Jahren.
Die Historie von SONNENTOR steckt voller ungewöhnlicher Geschichten. Zum Nachlesen gibt es sie auf der Jubiläumsseite des Unternehmens unter: www.sonnentor.com/35jahre

Sonnentor
SONNENTOR feiert dieses Jahr sein 35-jähriges Jubiläum. Direkter Handel, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Verpackungen sind für die Mitarbeitenden selbstverständlich. Damit zeigen sie: #EsGehtAuchAndersPerspektiven
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SONNENTOR Gründer und Bio-Pionier Johannes Gutmann zu Besuch bei Ursprungsbäuerin Helga Bauer. (Foto: SONNENTOR)