Das Erbe des Kolonialismus prägt unsere Gegenwart: Tief verwurzelte Machtstrukturen schaffen bis heute strukturelle Ungleichheiten in der Wirtschaft und im weltpolitischen Miteinander, die es zu überwinden gilt. In diesem Glossar stellen wir einige Begriffe vor, die unser historisches Wissen erweitern und koloniale Denkmuster aufdecken. Dekolonialisierung und Postkolonialismus Obwohl die meisten ehemaligen Kolonien heute eigenständige Nationen sind, wirken die Folgen der Kolonialzeit noch immer nach. Macht und Ressourcen sind weiterhin global ungerecht verteilt. Das zeigt sich nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der mangelnden Repräsentation der Angehörigen ehemaliger Kolonien in Wissenschaft, Kunst und Alltag, in rassistischen Vorurteilen oder in der anhaltenden Unterdrückung von indigenen Sprachen zugunsten ehemaliger Kolonialsprachen. Dekolonialisierung bedeutet, all diese Bereiche vom Kolonialismus und neuen kolonialen Strukturen (Neokolonialismus), den sogenannten Kolonialitäten, zu befreien. Es ist ein Prozess mit dem Ziel einer vielfältigen und freien Welt. Postkolonialismus beschreibt eine Form dieses Widerstands. Im Schwerpunkt unserer Ausgabe 05/2021 mit dem Titel „Tschüss, Kolonialismus“ bemühen wir uns um postkoloniale Perspektiven. Auch auf enorm: Tschüss, Kolonialismus: Durch Widerstand unser koloniales Erbe überwinden Imperialismus Der Begriff bezeichnet das …