Die Künstlerin Swaantje Güntzel beschäftigt sich seit zwölf Jahren mit dem Thema Plastikmüll – und konfrontiert die Betrachter mit Verdrängtem. Unter der Meeresoberfläche verbirgt sich etwas, das nicht gesehen werden darf. Der Schein trügt – dieses Gefühl lässt Swaantje Güntzel seit ihrer Kindheit nicht los. In ihren Arbeiten will die 47-Jährige oft Verborgenes sichtbar machen – nicht nur den in den Meeren treibenden Plastikmüll, sondern auch die Schattenseiten unseres Verhältnisses zur Natur. Die unschöne Wahrheit zeigen Seit etwa zwölf Jahren arbeitet die Künstlerin über Kunststoffabfall. Es begann mit einem Artikel über all das Plastik, das Forscher in den Mägen von Seevögeln fanden. Güntzel macht es zum Objekt ihrer Kunst: ein bunter Kaugummiautomat, ein alter Drehkreisel, gefüllt mit Plastikabfällen aus den Mägen von Albatrossen. Meist ziehen spielerische, positiv konnotierte Gegenstände die Blicke des Betrachters auf sich – bis sich eine unschöne Wahrheit zeigt. In den ersten Jahren ihrer Arbeit über Plastik musste Güntzel ihre Werke Galeristen mühsam erklären. Anerkannt wurde lediglich, dass sie „Bewusstsein schaffe“. Doch Güntzel sieht sich nicht als Aktivistin, sondern als Künstlerin – …