Könnte eine Pyrenäen-Pipeline die Lösung sein?
Lieferungen aus Spanien könnten Europa helfen, sich von Importen aus Russland unabhängig zu machen. So könnte erst algerisches und US-amerikanisches Erdgas über die Pyrenäen oder über die Alpen nach Deutschland gelangen – langfristig dann grüner Wasserstoff. Spanien hat, was Deutschland derzeit schmerzlich fehlt: Flüssiggas-Terminals und die dazugehörigen Speicher. Und zwar gleich sechs davon, das entspricht etwa 25 Prozent der gesamten europäischen Kapazitäten in diesem Bereich. Zudem strömt durch zwei Pipelines Erdgas aus Algerien in Nordafrika in das gut ausgebaute spanische Netz. Schade nur, dass es kaum Pipelines nach Norden gibt und Spanien zusammen mit Portugal bei Energie wie eine Insel ist. Das soll sich nun unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine schleunigst ändern, und zwar durch den Bau neuer Pipelines. Durch sie würde für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre noch Erdgas, langfristig dann aber grüner Wasserstoff fließen. „Diese Gasleitungen werden schon jetzt als Wasserstoffleitungen angepriesen, denn fossile Infrastruktur ist kaum noch durchsetzbar“, sagt der Energieexperte Ángel Saz vom Thinktank Esade in Madrid. „Dass es sich langfristig um Leitungen für Wasserstoff handelt, ist …