Die patentierte Landbox® aus dem bayerischen Alling ist weltweit die erste kompostierbare Isolierverpackung, die sich mit Styropor messen kann. Hinter dem Produkt stehen zwei entschlossene Unternehmer, die die Vision einer klimaneutralen Wirtschaft leben. Die Bayerische Staatsregierung engagiert sich auf einer übergeordneten Ebene mit der Bioökonomiestrategie für eine nachhaltige Zukunft.
Täglich werden stoß- und temperaturempfindliche Produkte wie Lebensmittel, Medikamente, Impfstoffe und Enzyme in großen Mengen durch die Welt transportiert. Dabei hat sich Styropor über Jahrzehnte als zuverlässig schützendes Verpackungsmaterial etabliert – trotz des Bewusstseins für die schädlichen Folgen der wachsenden Plastikflut. Die Gründer der Landpack GmbH, Patricia und Thomas Maier-Eschenlohr, setzen dem Kunststoff ein natürliches Material entgegen. Aus der ökologischen Vision der Betriebswirtin und des Maschinenbauingenieurs, das landwirtschaftliche Nebenprodukt Stroh als Rohstoff zu verwerten, ist in wenigen Jahren eine eigene Fabrik und eine vielseitige Produktpalette entstanden. Heute beliefert Landpack zahlreiche Geschäftskunden mit umweltfreundlichen und kompostierbaren Isolierverpackungen aus Stroh: ein bayerisches Leuchtturmbeispiel der Bioökonomie, das wörtlich in die Welt getragen wird.
Ganz im Sinne der Strategie „Zukunft.Bioökonomie.Bayern“, mit der die Bayerische Staatsregierung den Wandel in eine nachhaltige Wirtschaftsweise vorantreibt, ersetzt Landpack fossile Ressourcen durch einen nachwachsenden Rohstoff. Das Stroh stammt von Vertragslandwirten aus Bayern und wird mit 100 Prozent erneuerbaren Energien und ohne Zusatzstoffe verarbeitet, bevor es im weiteren Kreislauf wieder kompostiert werden kann. Anders als die traditionelle lineare Wirtschaftsweise geht es beim bioökonomischen Ansatz auch darum, die Wertschätzung der heimischen Rohstoffe und die Arbeit der Erzeuger zu fördern.
LANDPACK: Pionier mit Patent
Stroh wächst weltweit im Überfluss, etwa 50 Prozent der Getreideernte besteht schließlich aus den trockenen Halmen. Allein in Deutschland können ohne ökologische Nachteile jährlich zehn Mio. Tonnen Stroh für Anwendungen außerhalb der Landwirtschaft verwendet werden. Gesagt, getan: Das Landpack-Team nutzt die natürlich gegebenen Isolier- und Stoßdämpfungseigenschaften der Naturfasern und verarbeitet die Biomasse im Münchner Westen zu zertifizierten Verpackungen – lebensmittelkonform, ohne den Zusatz von Chemie und quasi ohne Wasser. Auch bei der Rohstoffbeschaffung bleibt der ökologische Fußabdruck minimal, denn das Stroh kommt von Landwirten aus der Umgebung, kein Transportweg ist länger als zehn Kilometer.
Bayern handelt – und wandelt die Wirtschaft
Die Bayerische Staatsregierung macht sich mit der Strategie „Zukunft.Bioökonomie.Bayern“ stark für eine nachhaltige Wirtschaftsweise – und wird damit heute aktiv für ein lebenswertes Morgen. Langfristiges Ziel ist es, fossile Rohstoffe wie Mineralöl, Erdgas und Kohle sukzessive durch biobasierte nachwachsende Ressourcen und Reststoffe zu ersetzen. Dabei orientiert sich die Bioökonomie an den Kreislaufprozessen der Natur und setzt auf innovative Technologien. Insgesamt wurden gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik 50 konkrete Maßnahmen definiert, um den notwendigen Strukturwandel voranzutreiben. Das moderne Wirtschaftsmodell soll auch die Wertschätzung heimischer Rohstoffe fördern, die Arbeit lokaler und regionaler Erzeuger rückt wieder in den Vordergrund.
Das Stroh stammt von Vertragslandwirten aus Bayern und wird mit 100 Prozent erneuerbaren Energien und ohne Zusatzstoffe verarbeitet, bevor es im weiteren Kreislauf wieder kompostiert werden kann.