Am Abend des 4. August kam es in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu einer Katastrophe: nach einem Brand explodierten in Lagerhäusern des Hafens von Beirut 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat, die dort nach bisherigen Informationen unzureichend geschützt gelagert worden waren. Ammoniumnitrat wird unter anderem für Düngemittel, aber auch für die Herstellung von Sprengstoff verwendet. Die Zahl der Toten liegt nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums bei 220 Menschen, etwa 6000 seien verletzt worden. Über hundert Menschen werden laut Sicherheitskreisen noch vermisst, die Druckwelle hat zahlreiche Häuser zerstört und bis zu 300.000 Menschen sollen laut Gouverneur Marwan Abud nun obdachlos sein. Die Katastrophe trifft Libanon schwer: Das Land befand sich bereits vor der Covid-19-Pandemie in einer schweren Wirtschaftskrise, viele Menschen, unter anderem auch die mehr als 1,5 Millionen im Libanon lebenden Flüchtlinge aus Syrien, hungern.
Auch bei Good Impact: Mit Hirn statt Herz spenden
Was kann man jetzt tun, um Beirut zu helfen?
Unter anderem Frankreich, Deutschland, die USA, und sogar das sich mit Libanon offiziell im Krieg befindende Israel sagten Unterstützung zu. Doch das Land ist auf weltweite Unterstützung angewiesen. Hier ist eine Auswahl an Organisationen, die Spenden annehmen:
Rotes Kreuz Libanon
Das Rote Kreuz in Libanon hat Erste-Hilfe-Stationen und provisorische Unterkünfte für die Verwundeten und obdachlos gewordenen Menschen in Beirut aufgestellt. Hier kann man spenden. Das rote Kreuz ruft außerdem Libanesische Menschen dazu auf, Blut für die Verletzen zu spenden.
Impact Lebanon
Impact Lebanon ist eine libanesische NGO, die mehrere Initiativen unterhält, um die libanesische Gesellschaft und auch die libanesische Diaspora in Fragen von Demokratie, Wirtschaft und auch Nachhaltigkeit zu stärken. Die NGO rief binnen weniger Stunden nach der Explosion einen „Disaster Relief Fund“ ins Leben. Das gesammelte Geld soll unter verschiedenen NGOs und Vereinen aufgeteilt werden. Hier kann man spenden.
Foodbank Libanon
Die Foodbank im Libanon bittet ebenfalls um Spenden, um unter anderem die Opfer der Explosion zu versorgen. Hier kann man spenden.
Egna Legna Besidet
Im Libanon leben etwa 250.000 Migrant*innen, die überwiegend als Hausangestellte in eher wohlhabenderen Haushalten arbeiten und unter oft prekären Bedingungen leben. Die libanesische Organisation Egna Legna Besidet setzt sich für diese Migrant*innen ein. Hier kann man spenden.
Hilfe für Beirut: Andere lokale NGOs im Libanon
Libanesische Aktivistin*innen haben auf dieser Seite NGOs aufgelistet, die jetzt Spenden benötigen, darunter unter anderem die Caritas Libanon und lokale Organisationen wie „Ahla Fawda“, die hungernden und nun auch obdachlos gewordenen Menschen im Libanon unter anderem mit Lebensmittelboxen hilft.
Aktion Deutschland Hilft
Das Bündnis von deutschen Hilfsorganisationen konzentriert sich bei der Nothilfe in Beirut derzeit in Kooperation mit dem Roten Kreuz unter anderem auf das Aufbauen von mobilen Sanitäranlagen, Duschen und Toiletten in den Notunterkünften. Hier kann man spenden.
Was kann man tun, außer zu spenden?
Wenn man sich nicht gerade im Libanon aufhält, kann man nichts tun, außer zu spenden und Spendenaufrufe via Social Media zu teilen. Solltest du jedoch Menschen im Libanon oder aus dem Libanon kennen, mache sie auf folgende Seite aufmerksam: locatevictimsbeirut
Dieser Instagramaccount soll helfen, die immer noch verschütteten und vermissten Menschen in Beirut zu finden.
Notunterkünfte in Beirut
Auf dieser Seite befinden sich außerdem Notunterkünfte und Betten, die Menschen in ihren Häusern anbieten, auf einer Karte von Beirut verzeichnet. Auch in diesem Twitter-Thread werden Informationen zu Notunterkünften laufend aktualisiert. Auch diese Links zu teilen, kann helfen.
Rauchwolken am Himmel von Beirut: Am 4. August kam es in der libanesischen Hauptstadt zu einer Explosion.