Die Ausschreibungen für die Junior Professional Officer (JPO) Stellen beim Büro Führungskräfte zu Internationalen Organisationen (BFIO) gehen in die nächste Runde: Bis zum 19. Februar kannst auch du dich auf einen Job bei den Vereinten Nationen (VN) bewerben und so bei der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) direkt an der Basis mitwirken. Hierfür sind nicht nur hervorragende fachliche Qualifikationen gefragt, du brauchst auch jede Menge Motivation. Drei JPOs erzählen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen:
Annika: Klimaschutz in Washington
Mit ihrem Master in Environmental Management hat Annika es als JPO in die Zentrale der Weltbank in Washington D.C. geschafft. Von dort aus berät sie vor allem Städte in China und der Mongolei zu klimafreundlichen Transportalternativen und Infrastrukturprojekten. Die Arbeit im Ausland ist für Annika nichts Neues: Schon vorher hat sie Erfahrung in Afrika und Lateinamerika sammeln können – eine ausschlaggebende Qualifikation für die Zusage des BFIO. Bei der Weltbank leistet sie nun einen wichtigen Beitrag, um SDG 13 für mehr Klimaschutz zu erreichen. Dabei ist sie von der Notwendigkeit der VN überzeugt: „Der Klimawandel kann nicht von Ländern im Alleingang gestoppt werden. Multilaterale Organisationen wie die Weltbank ermöglichen es der Weltgemeinschaft, diese globalen Herausforderungen gemeinsam zu lösen.“ Als Teil der Fridays for Future Generation beobachtet Annika, dass die Forderung nach mehr Klimaschutz zunehmend Eingang bei internationalen Organisationen findet: „Die Weltbank hat gerade ihr Klimaziel erhöht, so dass nun 35% ihrer Finanzierungen zum Klimaschutz beitragen müssen. Das hilft vor allem ärmeren Ländern, ihre Entwicklungsprojekte klimafreundlicher zu gestalten sowie ihre Wirtschaft an die Folgen des Klimawandels anzupassen.“ Doch auch außerhalb ihrer Arbeitszeit engagiert sie sich als Co-Chair des Global Youth Climate Networks für SDG 13. Das Netzwerk hilft jungen Menschen weltweit Klimaschutzmaßnahmen in ihren Gemeinden zu organisieren und Förderungen für Geschäftsideen, die zum Klimaschutz beitragen, zu erhalten.
Martin: Von Ulan Bator nach Rom mit der FAO
Auch Martin kam schon vor seiner JPO-Karriere weit herum. Nach seinem Studium der Veterinärmedizin in Berlin und Lyon hat er in Uganda promoviert. Während einer Konferenz kam er mit einer Teilnehmerin ins Gespräch: „Es stellte sich heraus, dass sie bei den VN arbeitet und genau jemanden mit meinem Profil suchte. Drei Monate später fand ich mich als Intern in Rom wieder.“ Als JPO begann er bei der FAO in der Mongolei an nachhaltiger Tierhaltung zu arbeiten. Martin hatte sich auf einen Job im Ausland eingestellt. Überraschend kam für ihn jedoch ein Anruf seines Chefs wenige Wochen vor Arbeitsbeginn: „Sie waren für Bangkok eingeplant, aber wir brauchen Sie in Ulan Bator“. Er überlegte einige Sekunden und stimmte zu. Seit Ausbruch des Coronavirus ist er wieder in Rom und konzentriert sich auf den Einfluss von Tierhaltung auf die Entstehung von Pandemien. „Zurückliegende Epidemien tierischen Ursprungs zeigen, dass viele Krankheitserreger den evolutionären Raum erschlossen haben, der ihnen durch Produktionssysteme eröffnet wurde. Ein starkes Gesundheitswesen ist zweifellos wichtig. Zur Prävention müssen aber auch systemimmanente Risikofaktoren entschärft werden“, betont Martin. Das komplexe Arbeitsfeld verfolgt daher neben unserer Gesundheit (SDG 3) auch eine Reihe anderer Entwicklungsziele, etwa die Bekämpfung von Armut und Hunger (SDG 1,2), den Schutz natürlicher Ressourcen (SDG 6,14,15) sowie das Klima (SDG 13). Er ist überzeugt, dass seine Arbeit der beste Beitrag ist, den er momentan leisten kann – trotz bürokratischer Hürden: „Die VN sind eine Vereinigung von 193 Ländern mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Klar sind Prozesse dort komplexer als bei einem dreiköpfigen Start-Up. Dafür sind die getroffenen Entscheidungen meist aber auch nachhaltiger.“
Maria: Homeoffice in Jordanien
Maria arbeitet in der jordanischen Hauptstadt Amman. Dort trägt sie als JPO für UNRWA dazu bei, dass mehr als einer halben Million Kindern in Gaza, West Bank, Syrien, Libanon und Jordanien Bildung und damit ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Maria leistet so auch einen Beitrag zu SDG 16 für mehr Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen: „Die Schüler*innen werden im Unterricht über ihre Rechte aufgeklärt. So wird das Bewusstsein für Menschenrechte gestärkt – die Basis für ein friedliches Miteinander und für nachhaltige Entwicklung.“ Dass sich Maria auch in Krisengebieten sicher fühlt ist vor allem dem Risikomanagement der VN zu verdanken. Sie freut sich darauf, ihre Zielgruppe und ihre Kolleg*innen außerhalb Jordaniens bald persönlich zu treffen. Aktuell hat sie Corona-bedingt nur virtuell Kontakt.
Die Islamwissenschaftlerin mit einem Master in Migration und Diaspora Studien hat nicht nur den passenden fachlichen Background, sie besaß auch schon regionale Arbeitserfahrung. Das allein reicht jedoch nicht aus, meint Maria: “Für das BFIO zählen vor allem auch Soft Skills wie soziale Kompetenzen, Flexibilität und ein ausgeprägter Grad an Selbstreflexion.“ Mit der Stelle bei UNRWA hat Maria einen wichtigen Meilenstein in ihrer Karriere erreicht – jedoch auch einen Wendepunkt in ihrem Privatleben: „Beruflich hatte ich keine großen Bedenken. Ich habe mir allerdings schon Gedanken darüber gemacht, wie ich eine Karriere bei den VN mit ihren häufigen Standortwechseln mit Familie und Freunden unter einen Hut bringe. Aber auch das ist machbar. Und man freut sich umso mehr auf ein Wiedersehen.“
Du sprichst hervorragend Englisch, hast mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in einem einschlägigen Arbeitsbereich und bist für einen Job mit internationalen Standortwechseln in einem hochrangigen Umfeld geboren? Dann bewirb dich jetzt als Junior Professional Officer!
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