Eisen als Brennstoff ist CO2-frei, günstig und sogar endlos wiederverwendbar. Studierende in den Niederlanden tüfteln am Kraftwerk der Zukunft. Dieser Text erschien in der Ausgabe Februar/März 2022 des enorm Magazins mit dem Titel „Stoff für die Energiewende“. Ein junger Mann mit dichtem Bart öffnet die Luke. Er schüttet graues Pulver hinein, so fein, dass der Herbstwind es verwirbelt. Mit Sauerstoff vermengt wird es entzündet. Rot-gelbe Funken jagen durch das dicke Rohr neben der Luke, am Bullauge vorbei hinüber zum Boiler, wo der heiße Luftstrom in Dampf umgewandelt wird. Es rauscht. Mit dem Dampf wird nebenan Bier gebraut, ein paar 10.000 Flaschen, nicht viel, aber ein Beweis: Eisenpulver kann kontrolliert verbrannt werden, um Energie zu erzeugen. CO2-frei und kreislauffähig. Es ist der 29. Oktober 2020. Auf dem Fabrikgelände von Swinkels Family Brewers im niederländischen Örtchen Lieshout steht ein luftiges Gerüst aus Rohren, Maschinen und Kabeln. Drum herum: aufgeregte Studierende, Professor:innen, Reporter:innen. Die großen Kameras der Fernsehteams blinken rot, Action. Zum ersten Mal weltweit wird hier eine Eisenpulver-Anlage außerhalb des Labors getestet. Chan Botter läuft zwischen Medien …