Gemeinwohl-Ökonomie

Das Beste, für alle

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Eine Wirtschaft, die sich ausschließlich auf Gewinnmaximierung fokussiert, schadet Mensch und Umwelt. Das Gegenmodell ist die Gemeinwohl-Ökonomie. Ihr Ziel: ein gutes Leben für alle. Der Bio-Pionier SONNENTOR zeigt, wie sich dieser Ansatz umsetzen und der Erfolg messen lässt. Das Ziel: immer besser werden.

Am 1. August 2024 war es so weit: Die Menschheit hatte die Ressourcen verbraucht, die eigentlich für das gesamte Jahr reichen müssten. Damit die Natur mit dem Nachwachsen hinterherkommt. Würden alle Menschen so leben wie die Deutschen, wäre der Erdüberlastungstag bereits auf den 2. Mai gefallen. In Österreich auf den 7. April. Das ist vergleichbar mit einer Wandergruppe, die ihren Tagesproviant bereits zur Mittagsstunde verputzt hat, weil einige wenige aus der Gruppe den Mund gar nicht voll genug bekommen konnten. „Achtet doch auf das Gemeinwohl!“, möchte man denen zurufen. „Dann reicht’s für alle.“

Umsetzung braucht Pioniere

Johannes Gutmann ist einer, der nicht nur ruft – sondern auch handelt. Vor 36 Jahren gründete der Bio-Pionier SONNENTOR, um ökologisch angebaute Kräuter und Gewürze zu vertreiben, mithilfe von Bauernfamilien, die nicht nur Lieferanten sind, sondern vor allem Partner. Seitdem erzählt die Geschichte von SONNENTOR von wirtschaftlichem Wachstum: Der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2023/24 bei rund 59 Millionen Euro, gut 550 Menschen sind für das Unternehmen tätig, das Sortiment besteht aus rund 900 Produkten. Kurz: Geschäftlich läuft es, die Kennzahlen stimmen. Wie aber sieht es mit dem vom Gründer geforderten Beitrag des Unternehmens zum Gemeinwohl aus? Und wie lässt sich der überhaupt messen?

Seit 2011 erstellt SONNENTOR einmal im Jahr eine Gemeinwohl-Bilanz. Sie ist das Herzstück der Gemeinwohl-Ökonomie, eines Wirtschaftsmodells, das auf den Werten Menschenwürde, ökologische Verantwortung, Solidarität, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und Transparenz aufbaut. Entwickelt wurde das Prinzip 2010 in Wien, der Weg ins niederösterreichische Sprögnitz war also nicht weit. Es besagt: Auch Unternehmen, die sich der Gemeinwohl-Ökonomie verpflichten, müssen wirtschaftlich erfolgreich sein. Jedoch nicht um jeden Preis. Genauso bedeutsam ist es, zeitgleich nachhaltig und sozial fair zu wirtschaften.

Bio-Pionier Johannes Gutmann (mit roter Brille) und sein Team feiern den SONNENTOR Gemeinwohl-Bericht, Foto: SONNENTOR

Gemeinwohl messbar machen

Man darf sich eine Gemeinwohl-Bilanz nicht wie eine Sonntagsrede vorstellen. Bilanz heißt Bilanz, sprich: Es gibt feste Kriterien, die zusammen eine Gemeinwohl-Matrix ergeben. Mit dieser bewerten unabhängige Prüfer:innen, wie groß der Impact eines Unternehmens für das Gemeinwohl ist. SONNENTOR hat mit 746 von 1000 möglichen Punkten schon viel erreicht, will sich aber nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Die Ergebnisse seiner Gemeinwohl-Bilanz sind daher für das Unternehmen außerordentlich wertvoll. „Dadurch lernen wir, wo wir noch Verbesserungspotenzial haben“, sagt Florian Krautzner, der als CSR-Manager die Funktion des SONNENTOR Wertehüters einnimmt.

Die Ziele sind ambitioniert. Seit Anbeginn sind alle SONNENTOR Rohwaren garantiert zu 100 Prozent Bio. Bei den Verpackungen ist das Unternehmen stets auf der Suche nach neuen Materialien, die umweltfreundlich und kreislauffähig sind. Mit Blick auf den Klimaschutz sollen ab 2030 alle Standorte gänzlich frei von CO2-Emissionen arbeiten. Damit das gelingt, setzt SONNENTOR auf Elektromobilität, optimiert Maschinen und arbeitet daran, sich vollständig selbst mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Schon jetzt stammen zwei Drittel des Stroms aus eigenen Quellen. Im Fokus steht zudem eine Lieferkette, die soziale und ökologische Standards sichert.

Eine faire Partnerschaft: SONNENTOR zu Besuch bei der Partner-Kooperative in Peru, Foto: SONNENTOR

Auch die Produkte zahlen auf das Gemeinwohl-Konto ein. Zum Beispiel, indem sie auf Partnerschaften mit Bauernfamilien basieren, die seit vielen Jahren für SONNENTOR anbauen, von Lavendelblüten bis zu Kaffeebohnen. Das sorgt für kurze Wege und garantiert, dass ein hoher Teil der Wertschöpfung bei den Bio-Erzeuger:innen selbst verbleibt. Gemeinwohl bedeutet zudem, dass jeder Mensch das Recht auf eine gute und sinnstiftende Arbeit hat. So sieht es SONNENTOR auch in seiner sozialen Verantwortung, Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, im Berufsleben Fuß zu fassen. Die rund 17 Mitarbeitenden sind in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig und bestens in die Teams integriert.

Ideen aus der Community für eine bessere Welt

Das Konsumverhalten der Menschen wird häufig als flüchtig beschrieben, bei SONNENTOR ist das anders: Die Kund:innen bilden eine Community – und die spricht mit. Rund die Hälfte der Produktideen ist inspiriert von ihren Wünschen und Ideen. Die Gewürzmischung „Das Beste für Reste“ hat die Gemeinschaft von SONNENTOR Fans komplett selbst entwickelt: Tag für Tag wandern gigantische Mengen Lebensmittel in den Abfall – „Das Beste für Reste“ setzt ein Zeichen gegen Food Waste, indem es aus allem, was vom Vortag übriggeblieben ist, das Optimum an Geschmack herausholt.

Diese Idee ist praktisch und trägt wie alle anderen Maßnahmen von SONNENTOR dazu bei, Großes zu bewirken: Je mehr Akteure die Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie umsetzen, desto weiter rückt der Erdüberlastungstag im Kalender nach hinten. Denn eines ist klar: Die Erde bietet uns Menschen mehr als genug. Wir alle – Konsument:innen wie Unternehmen – stehen daher vor der Aufgabe, klug mit den Ressourcen umzugehen. SONNENTOR zeigt, dass beides geht: genießen – und damit zu einem guten Leben für alle beitragen.

Der Bio-Pionier SONNENTOR feierte letztes Jahr sein 35-jähriges Jubiläum. Im Gemeinwohl-Bericht ist dokumentiert, was SONNENTOR bislang erreicht hat und welches die nächsten Ziele sind.

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Foto: SONNENTOR

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