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Wie sprechen wir über Transition?

Trans* Personen erleben häufig Diskriminierung und übergiffiges Verhalten, weil sie ihr Geschlecht so leben, wie sie es fühlen – und nicht, wie es ihnen per Geburt zugewiesen wurde. Transition ist ein zentraler Begriff für die Lebensrealität von trans* Menschen und hat verschiedene Bedeutungen. Sprechen wir darüber.

Transition bezeichnet allgemein einen Übergang und in diesem Kontext konkret den Übergang von dem per Geburt zugewiesenen in das gelebte Geschlecht. Neben der medizinischen Transition, die Hormontherapien oder geschlechtsangleichende Operationen umfassen kann, gibt es die juristische Transition, also die Änderung des Vornamens und/oder des Personenstands. Und die soziale Transition, mit der häufig das Coming-out im sozialen Umfeld bezeichnet wird.

Wichtig ist anzuerkennen, dass Personen selbst entscheiden, wie ihre Transition verlaufen und welche Aspekte sie umfassen soll. Doch Gespräche darüber werden weiterhin von cis-geschlechtlichen Menschen dominiert; also von jenen, die sich dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Sie möchten festlegen, ab welchem Alter eine medizinische Transition legal möglich sein soll, welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten sollen oder welche Toiletten trans* Menschen besuchen dürfen. Kurzum: Über die Daseinsberechtigung von trans* Personen – und was diese impliziert – wird debattiert.

Auch im direkten Umfeld erfahren trans* Personen häufig keine Unterstützung. Sie erzählen etwa von übergriffigen Fragen oder dem Angesprochenwerden mit ihrem früheren Namen, dem „Deadname“. Außerdem nehmen viele Menschen immer noch an, eine Transition müsse einer binären Logik folgen: dem Übergang von Frau zu Mann oder Mann zu Frau. Verorten sich trans* Menschen jenseits binärer Geschlechterrollen, vermindert das oft ihre gesellschaftliche Akzeptanz, da ihre bloße Existenz die zweigeschlechtliche Logik infrage stellt.

Verbale Angriffe und physische Gewalt sind alltägliche Bedrohungen für trans* Menschen. Allein im letzten Jahr wurden laut „Trans Murder Monitoring 2023“-Bericht weltweit 320 trans* Personen ermordet; Dunkelziffer unbekannt. Besonders betroffen sind Schwarze trans* Frauen, trans* Sexarbeiter:innen sowie geflüchtete und migrantische trans* Personen. Viele trans* Menschen haben deshalb Angst vor erzwungenen Outings und können nicht überall frei über ihre Transition sprechen.

Für viele Menschen ist eine Transition jedoch vor allem Grund zur Freude, da die eigene Geschlechtsidentität von anderen Menschen weniger infrage gestellt wird. Dank jahrzehntelanger Kämpfe steigt die offizielle Zahl von trans* Personen. Trans* Personen schaffen sich Räume, definieren neu, was trans* Sein bedeutet – und wie sie darüber sprechen möchten.

Foto: Unsplash / Kyle

Die Farben der Trans-Flagge sind blau, rosa, weiß.

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