Lösungen für die Coronakrise

So solidarisch sind Europas Städte

Europäische Städte gehen unterschiedlich mit der Corona-Krise um. In ihrem gemeinsamen Netzwerk tauschen sie sich online aus und inspirieren sich gegenseitig zu kreativen Lösungen.

Die Corona-Pandemie ist ein furchtbares Ereignis. Aber sie ruft wie jede schwere Krise auch Kreativität, Solidarität und Erfindergeist hervor: Weltweit entwickeln Menschen innovative Lösungen, um anderen und sich selbst zu helfen. Einige Beispiele für die Kreativ-Branche haben wir hier zusammengefasst.

Auf der Website von Eurocities, einem informellen Netzwerk europäischer Städte, sammeln die Betreiber*innen jeden Tag Lösungen, die europäische Städte in der Corona-Krise entwickeln. Das Ziel ist es, sich gegenseitig zu inspirieren.

Hier einige Beispiele der Seite, die täglich aktualisiert wird:

Den Haag, Niederlande: Laptops für einkommensschwache Familien

Auch in den Niederlanden sind die Schulen wegen der Corona-Krise geschlossen. Kinder können zuhause Unterricht nur noch online wahrnehmen. Doch nicht alle Familien verfügen über das nötige Einkommen, um ihren Kindern Rechner zur Verfügung stellen zu können. Daher hat die Stadt Den Haag beschlossen 330 Laptops an einkommensschwache Familien zu verteilen. Die Initiative erfolgt zusätzlich zum Beschluss der niederländischen Regierung, Familien landesweit 2,5 Millionen Euro für Laptops zur Verfügung zu stellen.

Rom und Bergamo, Italien: Kostenlose Online-Bücher von Bibliotheken

Die römischen Bibliotheken stellen Teile ihrer Kataloge online kostenlos zur Verfügung. Dazu gehört auch eine große Mediathek und digitale Lesungen. Außerdem werden alle Bücher, die wegen der Ausgangssperre nicht zurückgegeben werden können, automatisch verlängert. In Bergamo, einer der am stärksten vom Virus betroffenen Städte Italiens, lesen die Bibliothekar*innen der öffentlichen Bibliothek Kindern via Facebook Märchen vor.

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Nizza, Frankreich: Kostenlose Mahlzeiten für Obdachlose und Feuerwehrleute

In Nizza verteilt die „zentrale Küche Nizzas“, zwischen 1000 und 1400 Mahlzeiten pro Tag an Obdachlose, einkommensschwache Familien, aber auch systemrelevante Berufsgruppen wie Feuerwehrleute und Ärzt*innen.

Madrid, Spanien: Junge Menschen kümmern sich für Ältere um die Müllentsorgung

Die Initiative YoTeAyudoConLaBasura (auf Deutsch: Ich helfe dir mit dem Müll) ging von der Rey Juan Carlos Universität der spanischen Hauptstadt aus: Junge Freiwillige können sich für das Programm anmelden und werden in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft aktiv, um dort für ältere Menschen den Müll hinauszutragen. Für Senioren und Seniorinnen können die teilweise weiten Strecken zur Müllentsorgung ein Ansteckungsrisiko darstellen.

Braga, Portugal: Kostenloser Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln für alle

Für die Dauer der Krise ist die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Braga für jede*n kostenlos, damit nötige Fahrten auch von Einwohner*innen vorgenommen werden können, die sich das normalerweise nicht leisten können. Zum Beispiel, wenn sie einer älteren, verwandten Person Essen bringen möchten. Die Stadtregierung hat medizinischem Personal außerdem ein zentrales Hostel, welches der Stadt gehört, kostenfrei zur Verfügung gestellt.

BILD: Pierre Blaché/ Pixabay

In der französischen Stadt Nizza werden Obdachlose, aber auch Berufsgruppen wie Feuerwehrleute und medizinisches Personal, kostenlos mit Essen versorgt.

Morgane Llanque

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