Politik? Find ich gut!

„Als Bundestagsabgeordnete international etwas bewirken“

Ronja Kemmer ist 34 Jahre alt und sitzt für die CDU im Bundestag. Ihre politische Stimme erhebt sie nicht nur in Berlin, sondern auch in ihrem Wahlkreis Ulm und über Landesgrenzen hinweg. Kemmer erzählt, wie sie sich als Bundestagsabgeordnete für Digitalpolitik und Menschenrechte im Iran einsetzt.

„Bei uns zu Hause wurde immer viel am Küchentisch diskutiert. Meine Eltern waren sehr politisch, aber nie in einer Partei. Als ich mich nach der Schule selbst engagieren wollte, bin ich bei der Jungen Union gelandet. Ich finde es richtig, dass wer etwas leistet, am Ende auch etwas davon hat. Gleichzeitig darf niemand in unserer Gesellschaft auf der Strecke bleiben. Diesen Ansatz habe ich bei der CDU am ehesten wiedergefunden.

2014, mit 25 Jahren, bin ich über einen Listenplatz für die CDU im Wahlkreis Ulm in den Bundestag eingezogen – damals als jüngste Abgeordnete. Ich mache viel Digitalpolitik, setze mich für die zahlreichen Chancen ein, die uns Künstliche Intelligenz bietet. Digitalisierung ist einer der zentralen Punkte, um unseren Staat und die Gesellschaft für die Zukunft flott zu machen. Vor allem, wenn wir bedenken, wie viele Menschen in den nächsten Jahren in Rente gehen und wie wenige nachkommen.

Als Bundestagsabgeordnete kann man aber auch international etwas bewirken. Im Februar habe ich die politische Patenschaft für Behrooz Ehsani Eslamloo übernommen, der während der Proteste im Iran verhaftet wurde. Ich kontaktiere immer wieder den iranischen Botschafter und sorge für Öffentlichkeit. Die Menschenrechtslage im Iran ist schlimm, wir müssen aufmerksam bleiben. Damit erreichen wir vielleicht nicht, dass politische Gefangene wie Behrooz direkt freigelassen werden – aber wir verhindern hoffentlich Schauprozesse, Menschenrechtsverletzungen, Todesurteile.

Gerade bin ich in Ulm. Das ist auch ein wichtiger Teil der Arbeit im Bundestag. Was wir in Berlin machen, ist für viele sehr abstrakt. In meinem Wahlkreis erkläre ich die aktuellen politischen Themen und bekomme Impulse, die ich nach Berlin mitnehme. Es ist einfach toll, wenn ich für ein Kulturprojekt oder eine wissenschaftliche Einrichtung gekämpft habe und dann tatsächlich eine Förderung kommt. Dann konnte ich für meine Heimat etwas Positives bewirken.“

Foto: Tobias Koch / bit.ly/3Djzc71

Bundestagsabgeordnete Kemmer: “Wir müssen aufmerksam bleiben”

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