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6 Tipps für bessere Fernreisen

Herzenswunsch Fernreise? Einmal in die Anden, nach Australien oder Afrika? Was Traveller bei der Planung bedenken sollten

Die einen träumen davon, einmal zu Füßen der Pyramiden von Gizeh zu stehen. Andere wollen die Kulturen in Südamerika live erleben. Reisen kann Sehnsüchte erfüllen. Doch viele Sehnsuchtsorte erreicht man nur per Flugzeug – und dessen Emissionen sind ein Klimakiller. Kritiker – etwa von der Organisation Tourism Watch – monieren zudem, dass 80 Prozent der deutschen Reisen in Entwicklungs- und Schwellenländer von internationalen Reiseveranstaltern organisiert werden. Sie machen den Profit, nicht die Bevölkerung vor Ort. Umso wichtiger ist es, sich vor Reisebeginn schlau zu machen.

Gut vorbereiten

Wichtig bei Fernreisen: gute Vorbereitung. Internetseiten wie Fair reisen, Fairunterwegs und Forum Anders Reisen geben einen guten Überblick. „Wie leben die Menschen vor Ort?“, „Welche Kultur und Traditionen herrschen dort?“, „Wie kleidet man sich angemessen?“. Auch Wissen über die politische Lage sowie die Beziehungen des Landes zu Deutschland gehören zum verantwortungsvollen Reisen. Die Reihe Sympathiemagazin, herausgegeben vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung, gibt hervorragende Anregungen für achtsames, nachhaltiges Fernreisen.

Flug kompensieren

„Seinen Flug sollte man auf jeden Fall kompensieren“, sagt Laura Jäger, Referentin bei Tourism Watch. Tourism Watch ist ein Dienst von Brot für die Welt, der regelmäßig über Nachhaltigkeit im Ferntourismus informiert.

Kritisch reflektieren

Wem könnte die Reise schaden? Bereise ich ein Land, in dem Menschenrechte verletzt werden? Beachten die Reiseveranstalter soziale Standards oder den Kinderschutz? „Es gibt aber nicht nur nicht Schwarz oder Weiß“, sagt Jäger. Reise man zum Beispiel in ein diktatorisches Land, aus dem die Bewohner selbst nicht ausreisen dürfen, könnten, so Jäger, diese Menschen vom freien Gedankenaustausch mit Gästen durchaus profitieren.

Zeit nehmen

„Faustregel: Seltener fliegen, dafür länger bleiben“, sagt Jäger. „Wir empfehlen, mindestens drei Wochen im Urlaubsland zu verbringen.“ Das sei nicht nur aus Umweltschutzgründen angesagt – lieber eine große Fernreise, als viele kurze Flugreisen –, sondern ermögliche auch, das Land besser kennenzulernen. Wer die lokale Infrastruktur nutzt und mit Bus oder Bahn fährt, statt auch noch im Reiseland selbst zu fliegen, findet leichter Kontakt zur Bevölkerung. Jäger: „Im mittelamerikanischen Chickenbus etwa lernt man gut Menschen kennen“. Nach der Reise könne man die Einheimischen gegebenenfalls im Rahmen von Solidaritätsprojekten unterstützen.

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Lokale Anbieter fördern

„Lieber kleinere, einheimische Unterkünfte nutzen als internationale Hotelketten“, sagt Laura Jäger. Wer Souvenirs kaufen möchte, sollte nicht nach dem billigsten Schnäppchen greifen. Wichtig: faire Preise zahlen und Produkte des lokalen Handwerks wählen. Im Restaurant besser auf regionale Küche setzen und auf angemessenes Trinkgeld achten.

Die Ressourcen vor Ort im Blick haben

„Als Tourist erhöht man den Druck auf die regionalen Ressourcen“, erinnert Jäger. Unbedingt vermeiden: In Südafrika ein Hotel am Meer mit Pool buchen während gleichzeitig die Bevölkerung unter Wassermangel leidet.

Titelbild: shutterstock

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Christian Sobiella

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