Denkt man an eine Mission, hat man Tom Cruise im Kopf. Oder James Bond. Risikofreudige Typen, die im Geheimen operieren, bis die Welt durch ihre Heldentaten gerettet ist. So funktioniert es in Hollywood. Aber so funktioniert es nicht in der echten Welt. Und im Klimaschutz schon gar nicht. Dieser lebt nämlich davon, dass möglichst viele mitmachen. Damit das gelingt, braucht es Vorbilder. So wie SONNENTOR.
Der Tee- und Gewürzhändler hat sich selbst einen ambitionierten Auftrag erteilt: „Mission Null-Emission“. Ambitioniert deshalb, weil die Null eine gnadenlose Kennziffer ist. Null heißt null. Eindeutiger geht’s nicht. Was dem Unternehmen mit Stammsitz in Österreich wichtig ist: Diese Mission ist keine Geheimaktion. Sondern ein transparentes Projekt, zum Wohle aller, unter Beteiligung vieler.
Als Großunternehmen auf die Null
Man darf sich SONNENTOR nicht als kleinen Öko-Betrieb vorstellen, der dieses Ziel mit ein paar Maßnahmen erreichen kann. SONNENTOR ist ein Großunternehmen. Allein der Standort Österreich erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 62 Millionen Euro. Der stationäre Handel wächst, der Online-Shop ebenfalls. Das Sortiment besteht aus rund 900 Produkten, für das Unternehmen arbeiten rund 600 Menschen, in Österreich, Deutschland und weiteren Ländern. Auch der Vertrieb ist international: Der Tee-Adventskalender war zuletzt ein Bestseller in Japan.
Das Unternehmen hat sich einen Auftrag erteilt: Am 1. April 2028 soll der Stammsitz im Kräuterdorf Sprögnitz frei von fossilen Emissionen sein. Genau zwei Jahre später sollen alle anderen Standorte diesen Meilenstein erreichen. Heißt: Ab dann werden dort keine Emissionen aus fossilen Brennstoffen mehr freigesetzt. Das ist das Ziel. Und wer Johannes Gutmann kennt, SONNENTOR Gründer und Öko-Pionier, der weiß: Ein Ziel ist dafür da, es zu erreichen. Was hätte es sonst für einen Zweck?
Den Überbau dieses Denkens bietet die Gemeinwohlökonomie, der sich SONNENTOR von Beginn an verschrieben hat. Dabei handelt es sich um ein Prinzip, das eine geniale Idee verfolgt: Natürlich müssen Unternehmen erfolgreich sein – aber nicht um jeden Preis. Nachhaltig und fair zu wirtschaften, ist genauso wichtig. Deshalb gibt es bei SONNENTOR die Nachhaltigkeitsbeauftragten, auch Wertehüter:innen genannt. Ihre Aufgabe ist es auch, das Ziel im Blick haben: Die Null muss stehen. Sehr bald.
Fossilfrei unterwegs
Florian Krautzer leitet das Team der Wertehüter:innen. Fragt man ihn nach dem Stand der Dinge, berichtet er von zentralen Schritten. So nutze SONNENTOR für den Schutz der Bio-Tees und Gewürze vor Schädlingen ein Verfahren, bei dem biogenes, also klimaneutrales CO2 zum Einsatz kommt. Der Strom an den Standorten kommt zu einem großen Teil aus eigenen Photovoltaikanlagen, dazu gekauft wird nur Ökostrom. Die Wärme wird durch Biomasse gewonnen. Ein Bereich sei weiterhin eine Herausforderung, sagt Krautzer: „Die Mobilität und Logistik.“
Als Handelsunternehmen braucht SONNENTOR Mobilität. „Jedoch sind noch nicht alle technischen Möglichkeiten ausgereift.“ Das Idealbild: eine vollelektrifizierte Logistik-Flotte, versorgt mit hauseigenem Sonnenstrom. Noch geht das nicht, noch ist der E-Lkw nur ein Thema für kürzere Reichweiten und auch bei den Autos ist eine E-Umstellung noch nicht zur Gänze erfolgt. Daher setzt SONNENTOR auf eine Überbrückungslösung: HVO ist ein erneuerbarer Dieselkraftstoff, hergestellt aus den Abfällen der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie. Fossilfrei und palmölfrei. „Die Null erreichen wir mit HVO nicht“, sagt Florian Krautzer. Aber: Durch den Einsatz von HVO habe das Unternehmen im vergangenen Jahr die Emissionen des Fuhrparks am Stammsitz um 36 Prozent reduziert. Die SONNENTOR Devise: Statt untätig zu bleiben, bis das Ideal erreichbar ist, in der Zwischenzeit andere Wege beschreiten.

Dazu gehört auch, Emissionen, die heute noch entstehen, zu kompensieren. SONNENTOR fördert Projekte, die CO2 reduzieren. Zum Beispiel in Uganda, wo für den Bedarf der Menschen effiziente Kochherde produziert werden. Das schafft lokale Arbeitsplätze, verbessert die Raumluft, senkt den Holzbedarf und schützt das Klima. Das Unternehmen unterstützt außerdem den Aufbau von Humus, wodurch CO2 im Boden gespeichert wird. 2028 sollen so die ersten Zertifikate der SONNENTOR Humusgruppe entstehen.
Die ganze Lieferkette im Blick
Ein Blick auf die aktuelle Klimabilanz: An allen Standorten zusammen stößt das Großunternehmen nur noch so viel Treibhausgas aus wie 13 mittlere Privathaushalte. Was SONNENTOR auf dem Weg zur Null merkt: Je weiter man sich vom eigenen Kosmos entfernt, desto mehr Black Boxes ergeben sich. Anders gesagt: Emissionen, die in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehen, kann das Unternehmen nicht einfach abstellen. Als Beispiele nennt der Wertehüter die Herstellung von Rohwaren oder Verpackungen. Aber auch hier gilt: Nichtstun ist keine Option. SONNENTOR arbeitet daran, Licht in die Black Boxes zu bringen: „Wir evaluieren Daten, um zu wissen: Wo fallen welche Emissionen an?“, sagt Florian Krautzer. Auf dieser Basis lassen sich gemeinsam mit den Partnern Maßnahmen entwickeln. Mit dem Ziel, die Emissionen außerhalb des direkten Kontrollbereichs zu drücken.
Klar ist: Diese Mission gibt’s nicht zum Nulltarif. Die neue Photovoltaikanlage am Stammsitz: 250.000 Euro. Ein Lkw mit Elektroantrieb: 270.000 Euro. Insgesamt summieren sich die Maßnahmen auf einen hohen sechsstelligen Bereich. Keine Kosten, sondern Investitionen im Sinne der „Mission Null-Emission“. Diese zu erfüllen, ist für SONNENTOR keine Frage der Machbarkeit, sondern des Anspruchs an sich selbst.

Perspektiven
perspektiven ist ein Produkt unserer Content-Marketing-Redaktion – und eine der Möglichkeiten, über die wir uns finanzieren.
SONNENTOR hat den ganzen Lebensweg seiner Produkte im Blick. Wesentliche Emissions-Einsparungen konnten zum Beispiel in der Verarbeitung erreicht werden.