Können uns Bärtierchen unsterblich machen?
Bärtierchen sind winzig, knautschig und nahezu unverwüstlich. Ihre Fähigkeit, den Alterungsprozess zu unterbrechen, könnte uns im Kampf gegen Krankheiten wie Krebs helfen. Ein Waldspaziergang im Herbst, kleine Äste und Moose wehen über den Pfad. Als Biologe oder, wie er sagt, „Jäger und Sammler“ hebt Ralph Schill die Moosstückchen intuitiv auf, um sie zu Hause zu studieren. Zwei Jahrzehnte ist das nun her. Unter dem Mikroskop blickte er damals seinen „ersten Bärtierchen in die Augen“; beobachtete ihre staubsaugerbeutelartigen Körper, die Krallen an den acht Stummelbeinen, ihren Saugrüssel, den sie überall auf der Welt in Pflanzen stecken, egal ob im Himalaja oder im Harz. Ralph Schill ist Professor am Institut für Biomaterialien und biomolekulare Systeme an der Universität Stuttgart und angesehener Bärtierchen-Experte. Nur eine Handvoll Arbeitsgruppen weltweit studieren das Wesen, obwohl es Unglaubliches vermag: Es kann seine biologische Uhr anhalten. Sterben und wieder auferstehen. Wenn es durch extreme Kälte oder Hitze ungemütlich wird, fährt das Bärtierchen seine acht Beine ein wie Flugzeuge bei m Start die Reifen, stoppt seinen Stoffwechsel und wartetals Mini-Klops auf bessere Zeiten. Aufgrund …