„Schon als Kind wollte ich die Welt bewegen, wollte Menschen und Natur helfen. Heute studiere ich interdisziplinäre Umweltwissenschaften. Das ermöglicht mir, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, dachte ich: Ich bewahre die Natur und helfe Menschen. Aber dann habe ich realisiert, dass die Klimakatastrophe nicht wartet, bis ich mein Studium hinter mir habe. Sondern, dass wir jetzt ein Riesenscheißproblem haben. Und endlich aktiv werden müssen. Im März 2022 habe ich mich der Letzten Generation angeschlossen.

Ich wurde Pressesprecherin, protestierte auf der Straße und vor Gericht. Dann wurde ich Spitzenkandidatin der Letzten Generation für das Europäische Parlament. Das „Kernteam der funktionellen Hierarchie“, also die sechs Personen, die bei uns alle strategischen Entscheidungen treffen, hat mich dafür ausgewählt.

Leider haben wir keinen Sitz im Europaparlament gewonnen, aber meine Mission bleibt: Ich spreche stellvertretend für diejenigen, die kein Gehör in politischen Entscheidungsprozessen finden. Ich kann nicht sitzen bleiben und nichts tun, wenn ich weiß, dass uns die Lebensgrundlagen unter den Füßen weggezogen werden. Vor allem, wo Faschist:innen in immer mehr Parlamenten sitzen. Wir können jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Alle sollten aktiv werden. Es reicht nicht, nur über den Klimaschutz zu sprechen und abzuwarten, dass andere das für einen umsetzen. Wir müssen Druck machen, damit sich etwas ändert.

Und: Wir alle haben eine politische Stimme. Und zwar nicht nur alle paar Jahre auf dem Wahlzettel, sondern auch im Alltag. Das tut gut. Für mich ist die Form des Aktivismus befreiend, die wir als Letzte Generation gewählt haben. Denn so können wir größere Hebel in Bewegung setzen.“