Ilka Essig, UN-Jugenddelegierte

„Wir jungen Menschen können so viel erreichen“

Ilka Essig ist 23 Jahre alt, wohnt in Stuttgart und ist UN-Jugenddelegierte. Sie erzählt uns vom anstehenden Zukunftsgipfel, wie ihre Arbeit als Stimme der Jugend aussieht und warum die UN den Pfadfinder:innern ähneln.

„Ich kann es noch nicht richtig glauben: Im September werde ich in New York vor der UN-Generalversammlung für die Jugend in Deutschland sprechen. Gerade bin ich mit meinen Teamkolleg:innen auf Tour durch Schulen, befrage Jugendverbände, NGOs der Klimabewegung, queere Gruppen. Was wünschen sich junge Menschen von der Politik? Welche Ideen haben sie für die Zukunft? Die Forderungen nehmen wir mit nach New York – als UN-Jugenddelegierte.

Politik hat mich lange nicht interessiert. Verstaubte Themen von alten Menschen in den Parlamenten. Wer denkt schon an die Anliegen Junger? Von klein auf war ich bei den Pfadfinder:innen aktiv, das machte man bei uns im Dorf so. Klingt piefig, ist aber eine weltweite Bewegung. 2016 beim Roverway, einem internationalen Pfadfinder:innnenevent, habe ich das erstmals gemerkt: Bei der Abschlussveranstaltung lagen sich 5.000 Jugendliche in den Armen, einig in ihren Werten. Wir jungen Menschen können so viel erreichen, wenn wir zusammenstehen. Ich habe dann internationale Beziehungen in Karlsruhe studiert, ein Praktikum bei den Vereinten Nationen gemacht. Der Austausch über kulturelle Grenzen hinweg inspiriert mich total. Jetzt mache ich meinen Master.

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Die UN ist den Pfadfinder:innen sehr ähnlich: Der Veränderungswille zum Guten, die Kraft grenzüberschreitenden Zusammenstehens. Die UN ist eine riesige Organisation mit manchmal schwer durchschaubaren Strukturen – aber erstaunlich offen gegenüber Jungen. So habe ich mich als Jugenddelegierte beworben. Vielleicht arbeite ich später in Institutionen wie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit oder im Auswärtigen Amt. Beim Kennenlernbesuch als ehrenamtliche Jugenddelegierte haben wird dort mit vielen aufgeschlossenen Referent:innen diskutiert. Und eine Außenministerin wie Annalena Baerbock, die durch Schulklassen zieht und feministische Politik macht, motiviert sehr. Gerade beschäftigt uns der UN-Zukunftsgipfel, den Deutschland 2024 mit Namibia moderiert. Wir wollen, dass er mit jungen Menschen gestaltet wird. Es ist Zeit.“

Foto: Madelina Pipping / Friedrich Ebert Stiftung 2022

Ilka Essig ist besonders vom kulturellen Austausch inspiriert.

Good Impact Redaktion

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