Wer möchtest du sein, wenn du groß bist?
So weit in die Zukunft plane ich nicht.
Welches Tabu würdest du am liebsten sofort enttabuisieren?
Den Tod. Hier in der westlichen Welt wird man sterbend abgeschoben, in Sterbehäuser, außerhalb der Augen Anderer. So wird regelrecht eine Hysterie erschaffen, die das ganze Leben dominiert. Man sollte ihn feiern, diesen Tod, immerhin ist er das Finale des Lebens.
Wir lösen die Klimakrise, indem …
…wir von diesem Planeten verschwinden. „Der Mensch ist die Hautkrankheit der Erde“ stand mal in Berlin-Charlottenburg an die Wand gesprüht. Das ist mir wie kein anderes Graffiti im Kopf geblieben. Aus dieser Dystopie wird gerade irgendwie die Gegenwart. Was nicht bedeuten soll, die Klimaarbeit niederzulegen – ganz im Gegenteil.
Wovor bist du schon mal weggerannt?
🙂
In welche Zeit würdest du gerne reisen?
New York in den 1980ern. Gute Musik, guter Style, bemalte Züge. Da war die Welt noch in Ordnung.
Was glaubt dir kein Mensch?
Dass ich eigentlich recht schüchtern bin und introvertierte Züge habe. Und, dass ich einem alten Berliner Adelsgechlecht entspringe.
Was möchtest du lernen?
Zu lügen, was meine Herkunft angeht.
Was tust du, wenn du nichts tust?
Kurz entspannen, dann langweilen.
Mit welchem Tier würdest du dich gerne unterhalten? Und worüber?
Mit ’nem Faultier. Aber keine wirkliche Unterhaltung. Viel zu anstrengend. Eher ab und zu mal grunzen und sich zunicken. Man versteht sich auch so. Keine Termine und leicht einen sitzen. Oder Katzen. Aber nur, um ihnen zu sagen, dass ich sie nicht mag.
Du schließt die Augen, wenn …
… ich Prognosen für die Landtagswahlen in Thüringen im Radio höre, Kommentare unter YouTube-Videos lese, der Axel Springer Verlag wieder menschenverachtende Neologismen wie „Klimaterroristen“ oder „Schockaktivisten“ aufs Titelblatt druckt und ich mit 22 Stundenkilometern zu viel in einen Blitzer rassel.
Was würdest du dir als Freund:in raten?
Nimm dich in Interviews nicht zu ernst. Und lern’ mal Grammatik, ich musste für die paar Wörter zweimal im Duden nachschauen.
Dein Leben schmeckt wie …
… Jelly Beans in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Mal nach Mango, Maracuja und Pfirsich. Mal nach Furz, Erbrochenem und stinkenden Socken. Aber am Schluss hat dann doch alles geschmeckt.
Die Doku „Rocco und seine Brüder – Radikale Aktionskunst aus Berlin“ vom Saarländischen Rundfunk gibt erstmals Einblicke in die Arbeit des Künstlerkollektivs in Berlin.
Das Künstlerkollektiv aus Berlin möchte anonym bleiben – denn die Orte, an denen sie sprühen, sind nicht immer legal.