Schneeschuhwanderungen

Den Wald neu erleben

Wegen der Klimakrise steht auch der Wintersport auf dem Prüfstand. Blogger Steven Hille hat für Good Impact mal eine nachhaltige Alternative zum Skifahren ausprobiert: eine Schneeschuhwanderung.

Mit jedem Schritt verdichtet sich der Schnee. Und davon habe ich hier meterweise unter mir. Wegschilder befinden sich auf Knöchelhöhe, die Holzbänke sind seit Monaten nicht mehr zu sehen. Das freut nicht nur die Skifahrer, sondern auch Naturliebhaber wie Hans Eder. Mit ihm bin ich heute auf einer Schneeschuhwanderung in den Pinzgauer Grasbergen unterwegs. Noch vor Monaten gab es kaum Schnee, erzählt er.

Die Pisten mussten für den Skitourismus beschneit werden. 1000 Schneekanonen gibt es im österreichischen Saalbach-Hinterglemm. Beim Betrieb verbrauchen sie viel Wasser und Strom, immerhin zu 100 Prozent aus regenerativen Energien.
Doch dann die gute Nachricht: Nach den starken Schneefällen der folgenden Monate musste kaum künstlich beschneit werden. Eine gute Saison für die Region, für die Umwelt und der eigentliche Grund, warum ich nach mehr als zehn Jahren Pause wieder im Winterurlaub bin und Schneeschuhwandern entdecke.

Mit Schneeschuhen bin ich weniger abhängig von Winterwanderwegen. Ich kann jedes Gelände erklimmen und auch mal steile Abschnitte überwinden. Wir wandern auf dem Schnee und erleben den Wald aus einer anderen Perspektive. Dank der hohen Schneeschicht schadet das auch nicht der Natur. Plötzlich bleibt Hans stehen und schaut sich um. Er lenkt meinen Blick zum Tristkogel. Dort ist am Südhang abseits aller Pisten und Infrastruktur eine Lawine abgegangen.

Bei warmen Temperaturen sind die Nachmittage außerhalb der Skigebiete gefährlich. Wenn die Sonne auf den Hang scheint, können sich Schneemassen lösen. Daher sollten Schneeschuhwanderungen immer am Morgen beginnen und mittags enden. Hans rät, das Wetter vor und während der Wanderung zu prüfen sowie die Route im Tourismusbüro zu besprechen. Sicherer ist es in jedem Fall, eine geführte Tour zu buchen.

STEVEN HILLE

Steven Hille hat sich 2012 auf einer Asienreise mit dem Reisevirus infiziert. Heute ist er vier Monate im Jahr unterwegs und berichtet darüber auf seinem Blog Funkloch: WWW.FUNKLOCH.ME

TITELBILD: WESTEND61/IMAGO IMAGES

Reiseblogger Steven Hille erzählt von seiner Schneeschuhwanderung in den Pinzgauer Grasbergen. (Symbolbild)

Steven Hille

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