Jan Ole Schmiedecke, Abiturient und SPD-Mitglied

„Wie leicht man selbst etwas bewirken kann, hätte ich nie gedacht”

Jan Ole Schmiedecke hat in Schüler:innenvertretungen und bei der SPD seit einigen Jahren politische Erfahrungen gesammelt – und viel gelernt. Ebenso wichtig ist für ihn die Debatte am heimischen Küchentisch.

„Ich habe gerade erst Abi gemacht, aber dass ich in meinem Leben nicht mehr ohne politisches Engagement sein will, weiß ich jetzt schon. Seit der elften Klasse war ich in der Schüler:innenvertretung (SV), dann auch in der Landesschüler:innenvertretung unseres Bezirks Neukölln. Die Orga-Arbeit machte mir Spaß: Sitzungen organisieren, Termine finden, mit der Schulleitung verhandeln, den Politikbetrieb kennenlernen.

Zu Hause war Politik immer Thema. Beim Spielen habe ich den Erwachsenen mit einem Ohr zugehört. Afghanistan war das erste Land, dessen Namen ich außer Deutschland kannte. Auch auf Reisen ging es um Politik. Beim Einkaufen etwa gab es immer wieder kurze Polittalks mit Leuten vor Ort. Wie denken andere und warum? Damit habe ich mich früh auseinandergesetzt. Mein Vater ist ziemlich links, Hausbesetzer:innen-umfeld. Den kritischen Blick auf die Welt habe ich von ihm gelernt. Aber manchmal sage ich: Papa, das ist doch zu radikal. Beim Abendbrot gibt es oft Politikbattles, ab und an schlüpfe ich in eine andere Position, um den politischen Fight zu üben.

Inzwischen bin ich Mitglied der SPD, ihre Bildungs- und Sozialpolitik gefallen mir. Im Bezirk haben wir eine tolle Stadträtin, die Schüler:innen zuhört und Bildungsprojekte voranbringt.

Warum ich mich selbst politisch engagiere? Für die Anerkennung sicher nicht. Man wird selten gelobt für das, was gelungen ist, sondern nur kritisiert für alles, was man nicht geschafft hat. Mich treibt die Neugier. Wie funktioniert Politik? Bei der Bezirksvertretung habe ich gelernt, wie das Geschacher um Positionen laufen kann, aber auch, wie Veränderungen in Gang kommen. Man muss sich im Netz der Zuständigkeiten auskennen, wissen, wen man für welches Anliegen am besten ansprechen sollte, egal ob er oder sie formal zuständig dafür ist oder nicht. Wie leicht man dann selbst etwas bewirken kann, hätte ich nie gedacht.“

Jan Ole Schmiedecke

ist Abiturient aus Berlin. Politik ist fester Bestandteil seines Alltags: Über Jahre hinweg engagierte er sich der Schüler:innen-vertretung. Seitdem ist er auch in der SPD aktiv. Hier lernt er Politikbetrieb kennen und Entscheidungswege zu verstehen.
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Foto: Kay Herschelmann

Politik findet Abiturient und SPD-Mitglied Jan Ole Schmiedecke ziemlich gut.

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